Vereinsgeschichte

Ein Blick in die Geschichte des Tennisclub Günzburg e.V.

An dem bemerkenswerten Aufschwung, den Tennis in Schwaben in den vergangenen Jahrzehnten genommen hat, war auch dieser Verein mit einem beachtlichen Beitrag beteiligt. Das stellte Fritz Schmid, der schwäbische Bezirksvorsitzende des Bayerischen Tennisverbandes, in seinem Grußwort fest, als der TC Günzburg im Juli 2000 sein 50-jähriges Bestehen feierte.

Ein halbes Jahrhundert des Bestehens beweist, dass der TCG keine modische Eintagsfliege geblieben ist, sondern sich durch kontinuierliche Aufbauarbeit, intensive Nachwuchsförderung, die Organisation großer Turniere und die Schaffung und Pflege einer modernen Anlage mit eigener Halle einen festen Platz im sportlichen und gesellschaftlichen Erscheinungsbild der Großen Kreisstadt erworben hat.

So äußerte sich der damalige Oberbürgermeister Dr. Rudolf Köppler zum gleichen Anlass. In einer akribisch zusammengestellten und auf vielen Seiten übersichtlich präsentierten Chronik blickte der damalige 1. Vorsitzende des TCG, Horst Merkel, viel weiter zurück und beleuchtete die ersten Anfänge des „weißen Sports“ in der Donaustadt. 50 Jahre Tennisclub Günzburg, so stellte er fest, bedeute nicht, dass in Günzburg erst seit 1950 dieser Sportart gefrönt wurde. Vielmehr reicht die Geschichte des Tennissports in Günzburg bis in die Anfänge des vergangenen Jahrhunderts. So wurde der erste Tennisverein bereits am 4.12.1906 ins Vereinsregister eingetragen. Der erste Weltkrieg bedeutete das jähe Ende. Von der Neugründung im Jahr 1922 bis 1944 vergingen immerhin 22 Jahre, als der Klub seine Selbständigkeit verlor und in den neuen Großverein VfL Günzburg eingegliedert wurde.

50 Jahre TC Günzburg sind auf die Wiedergründung am 22.2.1950 und die erneute Eintragung ins Vereinsregister am 12.4.1950 zurückzuführen. Als Baustein für die neue Anlage leisteten die 28 Mitglieder eine Spende zwischen 100 und 200 DM. Als Gelände stellte die Stadt Günzburg ein Grundstück am südlichen Burgfrieden kostenlos zur Verfügung. Der Mitgliedsbeitrag belief sich auf 60 DM (Aktive), 30 DM (Ehefrau) und 10 DM (Jugendliche).

Wegen des Neubaus der Maria- Theresia-Schule musste der TC Günzburg seine Zelte dort aber nach wenigen Jahren abbrechen. Die Anlage musste ohne Entschädigung aufgegeben werden, die Stadt bot allerdings das Gelände an der Heidenheimer Straße an. Mit Saisonbeginn zog der inzwischen auf 90 Mitglieder angewachsene Verein 1960 in sein neues Domizil um, das von damals drei Spielfeldern nach zahlreichen Erweiterungen zu einer der größten und schönsten Anlagen Schwabens wurde. 13 Freiplätze, ein Clubheim und eine eigene Tennishalle mit zunächst einem, dann zwei Plätzen stehen heute über 370 Mitgliedern zur Ausübung ihrer sportlichen Betätigung zur Verfügung.
Sportlich wurde die neue Anlage 1960 mit einem 6:3-Sieg der Herrenmannschaft über die Vertretung des TC Senden eingeweiht. Und auch auf diesem Sektor ging es in der Folgezeit steil bergauf. 1969 schafften die Herren erstmals den Sprung in die Bezirksliga, nur ein Jahr später folgten die Damen ins schwäbische Oberhaus nach.

Ulrike Nassl, eines der großen Aushängeschilder des TCG, wurde 1972 schwäbische Meisterin bei den Mädchen und holte sogar den bayerischen Titel an die Donau. 1973 wurden Damen und Juniorinnen erstmals schwäbischer Mannschaftsmeister.

Zum 25jährigen Bestehen erhielt der TCG die Ausrichtung der bayerischen Jugendmeisterschaften übertragen. Im Jubiläumsjahr 1975 vertraten neun Mannschaften (4 Herren, 2 Damen, je eine männliche und weibliche Jugend sowie 1 Knaben) den Verein in Verbandsspielen.

Zuletzt waren es 27, davon 12 Erwachsene und 15 Jugendliche. Vor allem im Nachwuchsbereich hat der TCG andere Traditionsvereine eingeholt, in Schwaben sogar eine Führungsrolle übernommen. Diese Entwicklung ist der Bereitschaft des Vereins zur Jugendförderung, aber auch dem Engagement des ehemaligem Trainer Vilislav „Willi“ Vassilev zu verdanken. Die Jugend ist das Kapital eines Sportvereins, das wurde beim TC Günzburg längst erkannt. Dieses Kapital wird seit drei Jahren mit großer Kompetenz und vollem Engagement von unserem Trainer Bane Bradonic voll ausgeschöpft und begleitet.

Angesichts der großzügigen Erweiterung der Tennisanlage und der vorbildlichen Jugendarbeit, gepaart mit großen sportlichen Erfolgen, ist die rasante Mitgliederentwicklung zu erklären. Waren es 1967 noch 148 Mitglieder, so stieg die Zahl bis 1970 schon auf 310 und bis 1980 sogar auf 540. Die Grenze von 600 wurde 1994 überschritten, drei Jahre später mit 629 der Höchststand erreicht.

Es würde den Rahmen dieser Darstellung sprengen, in weitere Details zu gehen. Es müsste auch beim Versuch bleiben, alle wichtigen Ereignisse oder die Verdienste von Personen aufzählen zu wollen, die sich um den TC Günzburg verdient gemacht haben. Aber der Klub ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. In jüngster Vergangenheit, nach dem 50jährigen Jubiläum, „explodierte“ die Zahl der Teams, die den TCG in Punktspielen vertraten.